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vrnl: Hände reichen, um Gemeinsamkeit zu spüren. Gäste mit Inge Pröglhöf (4.v.l.), Cigdem Akan-Kaya, Michael Ledwinka, Bürgermeisterin Marion Török, Kommandant Markus Maurer, Unterabschnittskommandant Martin Kaufmann, Kommandant-Stellvertreter Christian KunzPressetext aus NÖN Tulln, Woche 38/2025 von Angelika Grabler.
Gemeinsam die Katastrophe gemeistert
Zusammenhalt ist kein Zufall, es ist eine Entscheidung, sagen die Zwentendorfer und ihre Initiative Menschenrechte. Eine leuchtende Entscheidung, an die beim Lichtermeer in Erperdorf erinnert wurde.
"Ich habe diese schrecklichen Augenblicke einfach verschlafen." Michael Ledwinka hatte am 14. September 2024 alles für die bevorstehende Erntedankfeier hergerichtet und ging ins Bett. Schlief gemütlich aus und wollte sich aufmachen zum Fest. "Du kannst in der Allee mitm Schinakl fahren", hörte er als Antwort auf dieses Ansinnen am Sonntag morgen. "Ich wollte es nicht glauben", sagt Ledwinka, einer der Initiatoren des Lichtermeers in Erpersdorf.
Es sollten herausfordernde Tage und Wochen folgen für die Marktgemeinde Zwentendorf, nachdem der Perschlingdamm gebrochen war und das Wasser Teile der Gemeinde flutete. Tage, die die Initiative Menschenrechte dennoch motivierten, sagt Inge Pröglhöf. Denn es waren Menschen, die zusammenhielten. Einer schleppt Sandsäcke, der andere kocht Kaffee... ein selbstverständliches Miteinander, für das man sich mit dem Lichtermeer bedanken möchte. Im Interview mit Ledwinka schildert Bürgermeisterin Marion Török, dass sie schon zu Beginn ihrer Amtszeit einen Krisenstab eingerichtet hatte.
"Seit der Katastrophe schlafe ich sogar besser. Weil ich weiß, wir haben das gemeinsam gemeistert", sagt Marion Török, die sich im Klaren ist, dass die Angst tief sitzt. Beim Lichtermeer gibt sie einen kurzen Ausblick auf die Sanierungen des Perschlingdamms: 2026 werden die Arbeiten beginnen. Geld und Bewilligungen seien da.
Welle der Hilfsbereitschaft
Am Anfang hatte Markus Maurer, Kommandant der Feuerwehr Erpersdorf, noch geglaubt, man könne mit einem blauen Auge davonkommen. Um drei Uhr früh war klar: "Wir müssen das Feuerwehrhaus aufgeben", erinnert sich Maurer. Die Garage von Altbürgermeister Hermann Kühtreiber wird kurzerhand zur Zentrale.
Die Welle kommt, die Feuerwehrleute wissen nicht, wie hoch. Der Welle des Wassers folgt jedoch eine Welle an Hilfsbereitschaft. "Angebote kamen von überall, Feuerwehr, Privaten", dankt Maurer.
Mit kleinen Lampen gehen die Zwentendorfer nach den Reden eine Runde in Erpersdorf, tauschen weiter Erinnerungen aus und zeigen jenen Zusammenhalt, für den sie sich auch in ruhigen Zeiten entscheiden wollen. Anschließend enthüllt Bürgermeisterin Török eine Gedenktafel, die an das Hochwasser 2024 erinnern wird.